Christian Louboutins Hotel

Christian Louboutin eröffnet sein erstes Hotel in Melides. Der Designer erschafft in Portugal ein Gesamtkunst-werk als Ferienziel für diesen Sommer.
Von Jasmin Khezri

Jedes Zimmer im Vermelho ist individuell gestaltet. Es gibt einzigartige Möbel und Objekte, die entweder antik sind oder aus kleinen Handwerksbetrieben in der Umgebung stammen. Auch die Farben der verwendeten Textilien sind auf das Zimmer-Interior abgestimmt.

Das Frühstück im „Xtian“ ist purer Genuss: mit hausgemachtem Brot und Marmeladen. Der Käse und andere Spezialitäten kommen aus der Region. Die Orangen für den frisch gepressten Orangensaft wachsen im üppigen Hotelgarten.

Die feinen Details, die den Look des ganzen Hotels bestimmen, ergeben eine individuelle und einzigartige Harmonie. Louboutins Signature-Rot zieht sich wie ein roter Faden durchs ganze Haus mit 13 Zimmern. Die Töne der Kacheln, Fensterrahmen oder die Stickereien in der Bettwäsche sind Farbvarianten der berühmten Schuhsohlen.

Sobald man den Patio betritt, eröffnet sich dieser Ausblick. Jede Ecke des Hotels gleicht einer Inszenierung, ohne künstlich zu erscheinen. Hier möchte man überall verweilen und hat sofort das Gefühl, zuhause zu sein.

Es passiert immer seltener, aber wenn es passiert, kann man sein Glück kaum fassen. Wenn Luxushotels etwas bieten, auf das man schon immer gewartet hat. Dieses Gefühl nimmt den Gast ein, sobald er das Vermelho betritt –, das neue und erste Hotel des Schuhdesig-ners Christian Louboutin. In Melides, einem kleinen verschlafenen Dorf, nur eine Autostunde von Lissabon entfernt, liegt dieses Juwel. Der weite und unberührte Naturstrand am Atlantik ist ganz nah. Das Haus ist ein Gesamtkunstwerk, in dem sich traditionelles Hand-werk und internationale Designgrößen auf geniale Art einen. Und besonders angenehm ist der bewusste Verzicht auf konventionellen Luxus wie Fernseher in den Zimmern, iPads zur Lichtsteuerung und Loungemusik aus allen Richtungen. Es ist eine Wohltat für jeden Gast, der auf der Suche nach Ruhe, Authentizität und traditionellen Schät-zen aus der Region ist.

Die Architektin Madalena Caiado und Louboutins langjährige Freundin Carolina Irving prägen den Stil des Hauses. Der rote Faden, inspiriert von der berühmten roten Sohle aus der Schuhkollektion des De-signers, findet sich in den Fliesen, der Tischwäsche und in vielen Accessoires des Hotels wieder.

Internationale Künstler wurden auf vielfältige Weise beauftragt: Der in Los Angeles lebende Grieche, Konstantin Kakanias, gestaltete eine Suite mit seinen Wandmalereien und der Bildhauer Giuseppe Ducrot die Porzellanreliefs an der blauen Fassade des Haupthauses. Und der Landschaftsarchitekt Louis Benech legte einen natürlichen Garten an, der aussieht, als sei er schon immer da gewesen.

Ein weiterer angenehmer Aspekt ist, dass das Hotel hauptsächlich mit ausgesuchten Antiquitäten eingerichtet ist, die Christian Louboutin bei Händlern in Paris gekauft hat. Und die handbemalten antiken Kacheln aus der Fábrica de Azulejos de Azeitão schmücken die Wände in jedem Zimmer. Selbstverständlich ist jedes der 13 Zimmer ein Unikat, jeder Stuhl mit einem anderen Stoff bezogen und selbst die Bodenfliesen variieren passend zur Farbgebung.

In jedem Zimmer stehen frische Blumen, und das Restaurant sorgt Abend für Abend mit neuem Geschirr für schöne Überraschungseffekte. Da möchte man am liebsten alles mit nach Hause nehmen, und das ist auch möglich. Denn nur ein paar Schritte vom Hotel entfernt befindet sich eine Boutique, in der Keramik, Tischwäsche und andere Accessoires aus dem Hotel angeboten werden. Aus diesem Concept-Store werden auch täglich frische Blumensträuße geliefert, die im ganzen Hotel einen angenehmen Duft verbreiten.

So fühlt sich der Gast vom ersten Moment an zu Hause – und wird lange vom inspirierenden Erlebnis in Melides zehren.

GEKACHELTES PARADIES Die Badewannen erinnern an Tauchbecken. Stoff, Kacheln und Badezimmertextilien kommen aus Portugal. Die vielen Details lokalen Handwerks sind eine Augenweide und laden zum portugiesischen Großeinkauf ein.
MIX AND MATCH – vom Boden bis zur Decke sind die Kombinationen gelungen, ob im Restaurant, der Bar oder in den Zimmern. Auch im Restaurant kommt keine Langeweile auf: Das Geschirr wird täglich ausgetauscht, sodass der Gast jeden Morgen eine Überraschung erlebt. Das Zimmer 15 ist mein Geheimtipp: Es hat das schönste Licht und die beste Veranda.

„Das Wichtigste für mich sind die Menschen, die hier arbeiten. Sie sind jung, enthusiastisch und einladend.“

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